Trocknung von Estrichkonstruktionen

Estrich-Trocknung nach Wasserschaden

Est­rich ist ein essen­ti­el­les Bau­ele­ment. In vie­len Gebäu­den und ins­be­son­de­re in Wohn­ge­bäu­den ist Est­rich ver­legt. Die Haupt­auf­ga­be von Est­rich ist die Ver­bin­dung von einem har­ten Unter­grund und dem gewünsch­ten Fuß­bo­den­be­lag. Es gibt dabei ver­schie­de­ne Est­rich­kon­struk­tio­nen, die sich in Auf­bau und Ver­wen­dung unter­schei­den. Durch Was­ser­rohr­brü­che oder ande­re Was­ser­schä­den ist es aber mög­lich, dass der Est­rich zu nass wird. Dann ist es unter Umstän­den nötig eine Trock­nung des Est­richs vor­zu­neh­men.
Wol­len wir Est­richtrock­nun­gen durch­füh­ren, müs­sen wir zunächst wis­sen wie die­se ver­schie­de­nen Kon­struk­tio­nen auf­ge­baut sind und was bei der Trock­nung des ent­spre­chen­den Est­richs beach­tet wer­den soll­te. Im Wesent­li­chen gibt es vier Kon­struk­tio­nen, die im Fol­gen­den vor­ge­stellt werden:

Eigenschaften und Trocknung von Verbundestrichen

Ver­bun­de­stri­che, sind wie der Name schon sagt, mit dem Unter­grund fest ver­bun­den. Dabei wird der Est­rich direkt auf dem Unter­grund ver­legt. Dies wird vor allem in Kel­lern oder Erd­ge­schos­sen ein­ge­setzt. Inter­es­sant ist die­se Art der Kon­struk­ti­on vor allem für Böden die hohen Belas­tun­gen stand­hal­ten müs­sen. Das kön­nen bei­spiels­wei­se Böden in der Indus­trie sein, die mit schwe­rem Gerät befah­ren wer­den. Ver­bun­de­stri­che kön­nen und müs­sen in der Regel über­haupt nicht getrock­net wer­den. Sie besit­zen kei­ne Hohl­räu­me unter sich und haben somit kei­ne Gefahr von Näs­se zwi­schen Est­rich und Untergrund.

 
Bei einem Ver­bun­de­strich ist aller­dings eine tech­nisch unter­stütz­te Trock­nung sinn­voll. Es besteht durch die Feuch­tig­keit für den Est­rich an sich kei­ne Gefahr, es ist jedoch mög­lich, dass die Feuch­tig­keit von unten her in die Wän­de ein­dringt. Das kann einen Befall von Schim­mel­pilz zur Fol­ge haben. Eine Trock­nung ist aller­dings nur in den ers­ten 21 Tagen sinn­voll, anschlie­ßend reicht nor­ma­les Lüften.

Estrichtrocknung auf Trennlage

Beim Est­rich auf Trenn­la­ge ist der Est­rich nur durch eine Folie als Trenn­la­ge vom Unter­grund getrennt. Das wird vor allem dann ange­wen­det, wenn grö­ße­re Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen und ‑unter­schie­de zu erwar­ten sind. Die Folie führt dazu, dass sich Est­rich­plat­te und Unter­grund unab­hän­gig von­ein­an­der aus­deh­nen kön­nen. Zusätz­lich hat die Trenn­la­ge noch einen wei­te­ren Effekt: Sie ver­hin­dert das Ein­drin­gen von Was­ser aus dem Boden, aber auch das Durch­si­ckern von Flüs­sig­kei­ten in den Unter­grund. Das ist vor allem dann wich­tig, wenn ver­hin­dert wer­den soll, dass Schad­stof­fe in den Unter­grund und von dort bis ins Grund­was­ser gelangen.

 
Soll­te ste­hen­des Was­ser bei die­ser Kon­struk­ti­on eine Trock­nung erfor­dern, kann die Boh­rung bis zur Trenn­la­ge durch­ge­führt wer­den. Dabei ist aber unbe­dingt zu beach­ten, dass ent­we­der die Trenn­la­ge nicht beschä­digt wird, oder sie direkt nach der Trock­nung wie­der repa­riert wird, damit sie nicht ihre Funk­ti­on verliert.

Schwimmender Estrich oder Estrich auf Dämmschicht trocknen

Etwas dicker ist die Trenn­la­ge bei einem schwim­men­den Est­rich. Der Est­rich wird auf einer Dämm­schicht ver­legt. Die­ser Est­rich ist in Wohn­ge­bäu­den Pflicht und die Dicke muss ent­spre­chend der DIN-Nor­men ein­ge­hal­ten wer­den. Der größ­te Vor­teil des schwim­men­den Est­richs ist die hohe Schall- und Wär­me­däm­mung. Die Dämm­schicht ermög­licht zudem eine noch grö­ße­re Aus­deh­nung als beim Est­rich auf einer Folie. Der Est­rich wird außer­dem von den umlie­gen­den Wän­den durch Strei­fen aus Mine­ral­wol­le getrennt, um einen zusätz­li­chen Schall­schutz zu gewährleisten.

 
Soll­te bei die­ser Est­rich­kon­struk­ti­on Was­ser in die Dämm­schicht gelan­gen, ver­liert die­se ihre Funk­ti­on und eine Trock­nung wird zwin­gend not­wen­dig. Bei der Boh­rung ist eben­falls zu beach­ten, dass die Dämm­schicht nicht zer­stört wird oder nach der Trock­nung wie­der repa­riert wird. Die Strei­fen zwi­schen umlie­gen­den Wän­den und Est­rich müs­sen spä­tes­tens nach der Trock­nung wie­der ein­ge­setzt wer­den. Wich­tig ist dar­auf zu ach­ten, dass wäh­rend der Trock­nung der Boden mit Distanz­kei­len von den Wän­den abge­trennt wird, damit spä­ter aus­rei­chend Platz für die neu­en Strei­fen vor­han­den ist.

Trocknung von Heizestrich

Der Hei­ze­strich ist auf­ge­baut wie ein schwim­men­der Est­rich, in dem Heiz­ele­men­te ver­legt sind. Die Heiz­ele­men­te wer­den ent­we­der in einer sepa­ra­ten Schicht über der Däm­mung oder direkt in der Däm­mung ver­legt. Über den Heiz­ele­men­ten muss die Schicht min­des­tens 45 mm dick sein, die genaue Dicke ist in den jewei­li­gen DIN-Nor­men aufgeführt.

Muss bei einem Hei­ze­strich eine Trock­nung durch­ge­führt wer­den, soll­te vor dem Beginn die Lage der Ele­men­te bekannt sein. Bei der Boh­rung für die Trock­nungs­öff­nung muss vor­sich­tig gear­bei­tet wer­den, die Heiz­ele­men­te soll­ten in kei­nem Fall durch­bohrt wer­den. Die Boh­rung soll­te bis knapp über die Heiz­ele­men­te durch­ge­führt wer­den und der Rest mit einem stump­fen Mei­ßel frei­ge­legt wer­den. Das ver­hin­dert schwe­re Beschä­di­gun­gen an den Heiz­ele­men­ten. Aller­dings gibt es auch die Mög­lich­keit, dass Elek­tro­fuß­bo­den­hei­zun­gen ver­legt sind. Die­se lie­gen inner­halb der Flie­sen oder des Mör­tel­betts. Das Trock­nen ist in die­sem Fall nur von unten, außen oder über die Rän­der mög­lich. Unter­stüt­zend ist eine Wär­me­bild­ka­me­ra hilf­reich, um den Abstand der Fuß­bo­den­hei­zung zu den Wän­den zu ermitteln.

Estrichtrocknung nach Einbau

Sie haben kei­nen Was­ser­scha­den, son­dern müs­sen einen neu ein­ge­bau­ten Est­rich trock­nen? Hier fin­den Sie mehr Infor­ma­tio­nen zur Est­richtrock­nung im Neubau.

Um Trock­nungs­zei­ten der Est­rich­plat­te abschät­zen zu kön­nen, bie­tet Ihnen die fol­gen­de Rech­nung eine Orientierung:

Est­ri­che bis zu einer Dicke von 4 cm benö­ti­gen für jeden cm Dicke eine Woche zur Trock­nung. 4 cm benö­ti­gen 4 Wochen Trocknungszeit.

Höhe­re Ein­bau­stär­ken benö­ti­gen deut­lich län­ger. Um abschät­zen zu kön­nen wie lan­ge die natür­li­che Trock­nung benö­tigt, qua­driert man die Est­rich­di­cke, wel­che die 4 cm über­steigt. Bei einem 6 cm dicken Est­rich: 2 x 2 Wochen = 4 Wochen Trock­nungs­zeit. Ins­ge­samt benö­tigt ein 6 cm dicker Est­rich dem­nach 8 Wochen um zu trock­nen. Hin­zu kom­men 2 bis 7 Tage Abbin­dungs­zeit je nach Estrichtyp.

Mit tech­ni­schen Trock­nungs­maß­nah­men lässt sich die­se Zeit um bis zu 50 % redu­zie­ren. Bei idea­len Bedin­gun­gen las­sen sich so bis zu 4 Wochen Trock­nungs­dau­er sparen.

Berech­nung der Trock­nungs­zeit im Neubau

Ob Bau­trock­ner, Infra­rot­heiz­plat­ten oder Bau­lüf­ter bzw. Ven­ti­la­to­ren. Bei uns erhal­ten Sie alles was Sie zur pro­fes­sio­nel­len Trock­nung benö­ti­gen. Aktu­ell kön­nen Sie unse­re Bau­trock­ner in Essen, Flens­burg und in Ham­burg mie­ten. Soll­ten noch Fra­gen offen sein, scheu­en Sie nicht uns zu kon­tak­tie­ren. Wir hel­fen Ihnen gerne!