Estrichtrocknung in Neubauten
Zeitfaktor im Neubau
Bei Neubauten ist die technische Trocknung von Estrichen immer dann zu empfehlen, wenn der Zeitfaktor eine wichtige Rolle spielt. Die zwei gängigsten Estrichtypen, Zement- und Calciumsulfatestriche, lassen sich technisch trocknen. Für beide Estrichsorten hat der Bundesverband Estrich und Belag e.V. (BEB) und das Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung über mehrere Jahre untersucht, wann eine technische Trocknung eingeleitet werden kann und welche Auswirkungen sie auf das Baumaterial hat.
Ab wann kann mit der technischen Estrichtrocknung begonnen werden?
Empfehlung des BEB: Bei Calciumsulfatestrichen kann mit der technischen Trocknung 1 bis 2 Tage nach der Verlegung begonnen werden (vorausgesetzt, der Estrich ist begehbar). Bei Zementestrich muss man 7 Tage warten, bis der Abbindeprozess abgeschlossen ist.
Wie lange dauert die natürliche Estrichtrocknung im Neubau?
Durch den Einsatz von Luftentfeuchtern in Kombination mit Ventilatoren und einer entsprechenden Raumtemperatur kann die Trocknungszeit von Zement- und Calciumsulfatestrichen im Vergleich zur natürlichen Trocknungszeit um bis zu 50 % verkürzt werden. Für Bodenbeläge gilt folgende Regel: pro 1 cm Estrich wird 1 Woche zum Trocknen benötigt. Bei einem 4 cm dicken Estrich sind das 4 Wochen. Aber aufgepasst! Wenn 5 cm oder mehr Estrich verlegt werden, wird jeder zusätzliche cm bei der Berechnung quadriert.
Beispielrechnung - Natürliche Trocknungszeit
Für die natürliche Trocknung eines 7 cm dicken Estrichs ergibt sich somit folgende natürliche Trocknungszeit:
4 cm benötigen 4 Wochen Trocknungszeit.
Die weiteren 3 cm Estrich verlängern die Trocknungszeit um weitere 3 x 3 Wochen = 9 Wochen Austrocknungszeit.
Insgesamt kommt man für die 7 cm Estrich auf 4 Wochen + 9 Wochen = 13 Wochen Austrocknungszeit. Hinzu kommen 2 bis 7 Tage Abbindungszeit je nach Estrichtyp.
Mit technischen Trocknungsmaßnahmen lässt sich diese Zeit um bis zu 50 % reduzieren. Bei idealen Bedingungen lassen sich so bis zu 6,5 Wochen Trocknungsdauer sparen.
Wie trocknet man einen Estrich?
Um die Feuchtigkeit zu entfernen kommen vor allem Bautrockner in Form von Kondenstrocknern sowie Ventilatoren oder Baulüfter zum Einsatz. Mit Hilfe der Baulüfter lässt sich der Feuchtigkeitstransport von den feuchten Bauteilen in den Raum gewährleisten. Ab einer Estrichdicke von 7 cm kann eine zusätzliche Belüftung des Estrichs von unten sinnvoll sein. Dazu wird mit Hilfe von Seitenkanalverdichtern trockene warme Luft durch Bohrungen zwischen Trennschicht und Estrich geblasen. Achtung! Durch die Lufteinblasung entstehen häufiger Risse im Estrich. Diese müssen anschließend fachmännisch verharzt werden.
Besonderheit bei der Trocknung von Calciumsulfatestrich
Calciumsulfatestriche müssen während der Trocknung (unabhängig ob natürlich oder technisch) mindestens einmal angeschliffen werden. Dies ist notwendig, um die Oberfläche diffusionsoffen zu halten. Zudem muss Calciumsulfatestrich wie alle gipshaltigen Baustoffe grundsätzlich abgeschliffen werden, um Kreideschichten zu entfernen, welche die Haftung von Belägen verhindern oder zumindest vermindern würden.
Häufig gestellte Fragen:
Einen festen Preis kann man natürlich nicht angeben, zu unterschiedlich sind die jeweiligen Bedingungen auf jeder Baustelle.
Je nach Einbaustärke des Estrichs können die Trocknungskosten je Quadratmeter (m²) zwischen 3,50 Euro und 14 Euro liegen. Bei sehr einem sehr dicken Estrich können auch über 22 Euro pro Quadratmeter anfallen. In den Kosten sind Bautrocknermiete und Stromkosten enthalten. Eventuelle Heizkosten oder Kosten für Baulüfter und ähnliches bleiben unberücksichtigt.
Die Kosten sind ausgehend von unseren preiswerten Mietpreisen.
Ob Bautrockner, Infrarotheizplatten oder Baulüfter bzw. Ventilatoren. Bei uns erhalten Sie alles was Sie zur professionellen Trocknung benötigen. Aktuell können Sie unsere Bautrockner in Wuppertal, Flensburg und in Hamburg mieten. Sollten noch Fragen offen sein, scheuen Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne!